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Furchenbienen: Lasioglossum malachurum

Artname: Lasioglossum malachurum (Kirby 1802)
Volksmund: deutsch: "Pförtner-Schmalbiene" · englisch: "Sharp-Shouldered Furrow-Bee" · niederländisch: "Groepjesgroefbij"
Merkmale: 7–10 mm; schlank, schwarz mit hellen Binden, Königin deutlich größer als Arbeiterinnen; im Feld nicht von ähnlichen Lasioglossum-Arten unterscheidbar.
Verbreitung: Azoren und Iberische Halbinsel bis zur mittleren Wolga und zum Iran; ganz Deutschland.
Lebensraum: Löß- & Lehmgebiete, auch Sandgebiete: Lehmgruben, Waldränder, Parks & Gärten.
Fortpflanzung:  selbstgegrabene Nester in verdichtetem, lehmigem Boden meist vegetationsfreier horizontaler Flächen; nistet meist in größeren Aggregationen von hunderten oder tausenden Nestern und primitiv eusozial ( Sozialverhalten).
Kuckuck: die Blutbiene Sphecodes monilocornis, angeblich auch Sphecodes puncticeps.
Nahrung,
Nestproviant:
unspezialisiert (polylektisch), 12 Pflanzenfamilien: Doldengew. (Apiaceae), Korbblütler (Asteraceae), Kreuzbl. (Brassicaceae), Glockenblumengewächse (Campanulaceae), Nelkengew. (Caryophyllaceae), Windengew. (Convolvulaceae), Schmetterlingsbl. (Fabaceae), Storchschnabelgew. (Geraniaceae), Lippenbl. (Lamiaceae), Hahnenfußgew. (Ranunculaceae), Rosengew. (Rosaceae), Weidengew. (Salicaceae).
Flugzeit: je nach Klima (Nord- bis Südeuropa) 1–4 Arbeiterinnenbruten; überwinterte W.: ab Anfang April, M.: Ende Juli–Oktober.
Vielleicht Lasioglossum malachurum
Vielleicht Lasioglossum malachurum · 26.05.2005 (Der gelbe Pollen stammt natürlich nicht vom Gamander-Ehrenpreis)

Die Furchenbiene Lasioglossum malachurum ist leider im Feld nicht von ähnlichen Gattungsgenossinnen unterscheiden, so daß die Fotos dieser Seite auch eine andere Art zeigen könnten. Als Nahrungsgeneralistin ist sie aber noch nicht ernsthaft gefährdet und nicht selten. Das Befestigen (Asphaltieren, Verschottern) von Wegen und Plätzen vernichtet jedoch immer wieder ihre zum Teil sehr großen Aggregationen.

Ungewöhnlich für eine Wildbiene, aber durchaus typisch für ihre Gattung ist ihre primitiv eusoziale Nistweise: Ein bereits begattetes Weibchen überwintert in seinem Geburtsnest und gräbt im April einzeln ein neues Nest oder reinigt ein altes aus dem Vorjahr (monogyne Nestgründung). Die Nestentwicklung verläuft meist in drei Phasen, im Norden (einschließlich Deutschland) nur in zwei, im Süden auch in vier Phasen:

  1. Unmittelbar am senkrechten Hauptschacht entsteht in einer Tiefe von ca. 5–15 cm eine Wabe mit 3–6, selten bis zu 8 offenen Brutzellen; die hier schlüpfenden "Sommerweibchen" sind reine Arbeiterinnen.
  2. Im Juni ziehen diese Arbeiterinnen in einer weiteren, bis zu 30 cm tiefen "Etage" die zweite Brut groß, in der sich neben Arbeiterinnen auch schon einige Drohnen befinden; die bis zu 50 Brutzellen münden einzeln in den (manchmal gegabelten) Hauptgang. Im nördlichen Verbreitungsgebiet fehlt diese Phase.
  3. Aus der dritten Brut, deren offene Zellen 10–15 cm, aber auch bis zu 50 cm tief entlang mehrerer Gänge liegen, schlüpfen schließlich im August 100–200 (im Extrem je nach Anzahl der Bruten 20–250) große Männchen und Königinnen.

Während der drei Entwicklungsphasen bewacht bzw. blockiert eine Arbeiterin den Nesteingang, was der Kuckucksbiene Sphecodes monilicornis den Zugang erschwert. Zwischen den Entwicklungsphasen liegen Flugphasen, der Nesteingang ist dann verschlossen. Arbeiterinnen sind nur selten begattet und legen in großen Nestern ca. ein Drittel der Eier, aus denen, da sie unbefruchtet sind, Drohnen schlüpfen. Diese patrouillieren ab Ende Juli auf der Suche nach begattungsfähigen Weibchen dicht über der Nest-Aggregation und sind in der Lage, unbegattete Weibchen, bereits begattete Weibchen und Arbeiterinnen an ihrem Geruch zu erkennen bzw. zu unterscheiden. Die Paarung findet außerhalb des Nestes statt.

Die im Hochsommer geschlüpften und begatteten Weibchen ziehen sich im Herbst in ihre Geburtsnester zurück und lernen im nächsten Frühjahr als Königinnen ihre Nachkommen kennen; sie sterben erst im Alter von 12–13 Monaten.

Lasioglossum malachurum, W   Lasioglossum malachurum, W
Vielleicht Lasioglossum malachurum an Veronica   Garten in Solingen-Vockert, 26.05.2005

Lasioglossum malachurum, W   Lasioglossum malachurum, W
Vielleicht L. malachurum · Solingen, 26.05.2005   Vielleicht L. malachurum auf Tanacetum vulgare; der linke Fühler fehlt · Solingen Mitte, 24.07.2005

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