Sapyga clavicornis
Artname: |
Sapyga clavicornis (Linnaeus 1758) |
Synonym: |
Monosapyga clavicornis (Linnaeus 1758) |
Taxonomie: |
Ordnung: Hymenoptera ('Hautflügler') > Unterordnung: Apocrita ("Taillenwespen") > Familie: Sapygidae (Keulenwespen) |
Merkmale: | W.: 7,5–12 mm; Kopf und Thorax schwarz; Abdomen schwarz, zugespitzt, gelbe Binden auf dem 3.–5. Tergit. M.: ähnlich W., aber: Antennen am Ende (12. & 13. Glied) keulenartig verdickt und unterseits gefurcht; 4.–5. Tergit meist mit gelben Binden. |
Verbreitung: | Mitteleuropa, Zentral- bis Ostasien; ganz Deutschland. |
Lebensraum: | Habitate der Wirtsarten mit Totholz, in Gärten häufig. |
Fortpflanzung: | Brutparasit in Nestern der Wirte |
Wirte: | vor allem die "Hahnenfuß-Scherenbiene" (Osmia (Chelostoma) florisomne), auch die "Rostrote Mauerbiene" (Osmia bicornis) und "Stahlblaue Mauerbiene" (Osmia caerulescens). |
Nahrung: | Imago: Nektar; Larve: Pollen. |
Flugzeit: | 1 Generation (univoltin): AprilJuli. |
Status: | häufig, auch an Nisthilfen in Gärten. |
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Keulenwespe Sapyga clavicornis · Solingen, 18.05.2004 |
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Keulenwespen (Sapygidae) sind sehr kleine und schlanke Hautflügler, die sich – nötigenfalls durch eine Brille oder ein Makro-Objektiv betrachtet – durch die keulenförmig verdickten Fühlerenden der Männchen identifizieren lassen. Charakteristisch für die häufige Art Sapyga clavicornis (bzw. Monosapyga clavicornis) sind die gelben Binden oder großen Flecken auf den Tergiten 3 bzw. 4 bis 5. Diese Spezies ist hinsichtlich ihrer Wirte recht flexibel:
- Die gleichgroße "Hahnenfuß-Scherenbiene" (Osmia (Chelostoma) florisomne) bevorzugt einen Gangdurchmesser von ca. 3,5 mm, der Nestverschluß besteht aus Lehm- oder Sandmörtel mit winzigen Steinchen, die die Brut gegen Parasiten und Räuber schützen sollen.
- Die 8–10 mm große "Stahlblaue Mauerbiene" (Osmia caerulescens) nistet in 4–5 mm weiten Gängen, die sie mit Pflanzenmörtel verschließt.
- Die 8–13 mm große und häufige "Rostrote Mauerbiene" (Osmia bicornis) besiedelt je nach Größe der Weibchen 5–7 mm weite Nistgänge, die sie mit Lehm verschließt.
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Sapyga clavicornis · Solingen, 18.05.2004 |
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Sapyga clavicornis · Solingen, 27.05.2005 |
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Sapyga clavicornis · Solingen, 24.04.2014 |
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Sapyga clavicornis · Solingen, 24.04.2014 |
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S. clavicornis · Solingen, 24.04.2014 |
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Sapyga clavicornis an einer Nisthilfe · Solingen, 24.04.2014 |
Mauerbienen versuchen, ihre Nester durch eine leere Zelle direkt hinter dem Nestverschluß vor Parasitierung zu bewahren. Die Weibchen von Sapyga clavicornis verfügen jedoch über einen recht langen Legebohrer, der manchmal auch die erste Zwischenwand hinter dem Nestverschluß durchstechen kann. Die frischgeschlüpfte Larve (auch Inquiline genannt) tötet das Wirtsei bzw. die Wirtslarve, frißt diese aber nicht, sondern nur den Pollenproviant.
Sapygina decemguttata
Artname: |
Sapygina decemguttata (Jurine 1807) |
Synonym: |
deutsch: "Zehnpunkt-Keulenwespe" |
Taxonomie: |
Ordnung: Hymenoptera ('Hautflügler') > Unterordnung: Apocrita ("Taillenwespen") > Familie: Sapygidae (Keulenwespen) |
Merkmale: | 6,5–9 mm; W.: Kopf schwarz, gebogene Fühlerenden kaum verdickt; Thorax schwarz, beidseitig mit schmalen weißen Kragen; Abdomen schwarz, Tergite an den Seiten mit kleinen weißen Flecken. |
Verbreitung: | wie die Wirtsarten: Europa; ganz Deutschland. |
Lebensraum: | Habitate der Wirtsarten mit Totholz, in Gärten häufig. |
Fortpflanzung: | Brutparasit in den Nestern des Wirts. |
Wirte: | nur die beiden Löcherbienenarten Heriades truncorum + Heriades crenulatus. |
Nahrung: | Imago: Nektar von Korbblütlern (Asteraceae); Larve: Pollen. |
Flugzeit: | 1 Generation (univoltin): JuniAugust. |
Status: | häufig, auch an Nisthilfen in Gärten. |
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Keulenwespe Sapygina decemguttata · Leverkusen-Neulandpark, 30.05.2009 |
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An Totholz-Nisthilfen, alten Zaunpfählen in traditionell eingezäunten Weiden, abgestorbenen Ästen und Baumstämmen etc. sind ab Juni die kleinen schlanken Löcherbienen (Osmia (heriades) truncorum) aktiv. Die kleinen Bauchsammeler sind auf Korbblütler (Asteraceae) spezialisiert und tragen, rückwärts krabbelnd, den meist gelben Pollen in ihre ca. 3,5 mm weiten Nistgänge ein; die Zwischenwände und Nestverschlüsse bauen sie aus Harz. Bei ganz genauem Hinsehen entpuppen sich oft einige besonders schlanke Winzlinge als Keulenwespen: Die auf Löcherbienen spezialisierte Art ist die "Zehnpunkt-Keulenwespe" (Sapygina decemguttata), die sich von der vorgenannten Art durch kleine weiße Flecken seitlich auf den Tergiten unterscheidet.
Sapygina decemguttata legt ihr Ei in den Pollenvorrat einer Löcherbiene, manchmal auch zwei Eier in eine Brutzelle. Die mit dolchartigen Mandibeln aufgestattete Larve sucht nach dem Schlüpfen zunächst nach Artgenossen, um diese zu töten. Die überlebende Larve saugt dann das Ei bzw. die Larve des Wirts innerhalb einer Woche aus und überwintert ab dem Sommer als Vorpuppe in einem weißlichen Kokon. Das Puppenstadium im Frühjahr dauert 14–25 Tage, die flugfähigen Wespen (Imagines) schlüpfen vor oder gleichzeitig mit den Löcherbienen.
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Die Keulenwespe Sapygina decemguttata |
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Sapygina decemguttata · Solingen, 05.06.2012 |
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