Alle Landvogelarten, die sich von tierischem Eireiß ernähren, sind auch potentielle "Bienenfresser", selbst unter großen Vogelarten wie den Greifvögeln gibt es Arten, die sich von Insekten ernähren.
Fasane (Phasianus colchicus), Rebhühner (Perdix perdix) und Wachteln (Coturnix coturnix) picken nicht nur Samen auf, sondern – vor allem zur Jungenaufzucht – auch Insekten. An den Niststätten bodenbewohnender Bienen erbeuten sie also auch schwärmende Drohnen und grabende Weibchen.
Die Segler bilden zusammen mit den Baumseglern (Hemiprocnidae, 4 Arten) und den bekannteren Kolibris (Trochilidae) eine eigene Ordnung (Apodiformes), gehören also nicht zu den Singvögeln (Passeres bzw. Oscines); sie sind folglich nicht mit den Schwalben verwandt, mit denen sie aber aufgrund Ihres Äußeren oft verwechselt werden. Die weltweit 92 Seglerarten sind sehr schnelle Flieger mit langen spitzen Flügeln und perfekter als alle anderen Landvögel an das Leben in der Luft angepaßt: Ihren Dauerflug unterbrechen sie nur zum Brüten. In Deutschland kommen nur zwei Seglerarten vor: der Mauersegler (Apus apus) und der Alpensegler (Tachymarptis melba).
Die Mauersegler (Apus apus), die ab Anfang Mai pfeilschnell und mit lautem Pfeifen durch unsere Städte fliegen und unter Dachvorsprüngen nisten, jagen alle fliegenden Insekten und natürlich auch Spinnen, die ebenfalls in der Luft unterwegs sind. Natürlich sind auch Bienen unter den "Opfern". |
Der Weißstorch (Ciconia ciconia) ist, anders als der Schwarzstorch (Ciconia nigra), kein Waldbewohner, sondern besiedelt offene Landschaften, wo er als Nahrungsopportunist neben kleinen Sägetieren, Reptilien und Amphibien, Fischen und Würmern auch Insekten und Spinnen erbeutet. Bodennistende Bienen pickt er also ebenso auf wie Heuschrecken und Käfer.
Anders als der gleichgroße Mäusebussard (Buteo buteo) hat sich der Wespenbussard (Pernis apivorus) auf Insekten spezialisiert, vor allem auf Faltenwespen der Gattung Vespula (obwohl er die Biene im wissenschaftlichen Namen trägt). Der Greif ist an seine spezielle Nahrung gut angepaßt: Die Nasenlöcher sind als Schutz gegen Stiche schlitzförmig, der lange und schmale Oberschnabel ist nur schwach gekrümmt, also gut für das Herausziehen von Wespenlarven aus ihren Waben geeignet, vor allem das Kopfgefieder ist sehr steif, und die kaum gebogenen Krallen sind für eine grabende Tätigkeit optimiert. Die Vögel kommen erst im Hochsommer aus ihren afrikanischen Winterquartieren zurück, also dann, wenn Wespen für die Jungenaufzucht ausreichend häufig sind. Da nur staatenbildende Insekten (sowie Amphibien, Reptilien und kleine Säuger) eine lohnende Nahrungsquelle sind, kommen Solitärbienennester nicht in Frage. Hummelnester aber werden durchaus ausgegraben.
Zu den Rackenvögeln zählen traditionell neben den namengebenden Racken (Coraciidae) u. a. die auch in Deutschland bekannten Eisvögel (Alcedinidae), die Bienenfresser bzw. Spinte (Meropidae) und die Wiedehopfe (Upupidae). Neuere taxonomische Studien trennen die Nashornvögel (Bucerotiformes), Hopfe (Upupiformes) und Eisvogelverwandten (Alcediniformes) von den Rackenvögeln; demnach zählt die Familie der Bienenfresser (Meropidae) zu den Eisvogelverwandten.
Der Bienenfresser (Merops apiaster) ist ein gut drosselgroßer Vogel mit einer für die europäische Vogelwelt ganz untypischen Farbigkeit: Bauch und Brust sind türkisfarben, Scheitel, Nacken und Oberrücken rostbraun, das Kinn gelblich, darüber je ein schwarzer Augenstreif hinter einem langen, leicht gebogenen Schnabel; die mittleren Steuerfedern der Altvögel sind verlängert. Der "Bienenfresser" ist unter den Vögeln der Bienenfresser schlechthin: Er ernährt sich vor allem von Hautflüglern, also Bienen (zu denen ja auch die Hummeln zählen) und Wespen, aber auch von fliegenden Käfern, Libellen und Zikaden. Von den Stechimmen wird er nicht gestochen, weil er die erbeuteten Insekten vor dem Schlucken auf eine Unterlage schlägt und durchknetet. Grobe Teile des Chitinpanzers würgt der Bienenfresser anschließend als Speiballen aus. |
Zu unseren häufigsten Spechten zählen der Buntspecht (Dendrocopos major) und der Grünspecht (Picus viridis). Während letzterer auf bodenbewohnende Ameisen spezialisiert ist und vermutlich nur selten z. B. Spinnen und bodenbewohnende Bienen erbeutet, ist der Buntspecht ein von Wildbienen-Freunden gefürchteter "Räuber", der auf der Suche nach Larven Nistblöcke und anderes Totholz ebenso aufhackt wie markhaltige Stengel und Lehmwände. Wer ihm diese Proteinquelle nicht gönnt, kann sie mit einem grobmaschigen Gitter "spechtsicher" machen.
Buntspecht (Dendrocopos major) am Nistblock | Dendrocopos major · Solingen, 11.11.2023 |
Die meisten Arten jagen Beute von der Größe einer Maus oder eines Sperlings an aufwärts. Es gibt aber Ausnahmen: Turmfalken (Falco tinnunculus) etwa fressen, wenn Mäuse und Singvögel rar sind, auch Insekten, und das können auch Bienen sein.
Die häufige Rabenkrähe (Corvus corone corone) gilt als Untert der Aaskrähe (Corvus corone); sie ist kleiner als der Kolkrabe, und im Vergleich zur Saatkrähe ist ihr Schnabelgrund schwarz befiedert (nicht nackt und weißlich).
Rabenkrähe in A.-vaga-Aggregation · Haaner Sandberg, April 2006 | Rabenkrähenkot (oben) mit reichlich Chitinpanzern |
Wer Wildbienen – vor allem Mauerbienen, Scheren und Löcherbienen – hohle Stengel bzw. Röhrchen anbietet, kennt in der Regel dieses Bild: Plötzlich ragen einige der Niströhrchen aus der Nisthilfe heraus. Der "Übeltäter" war meist die Kohlmeise (Parus major): Die schlauen Vögel wissen, was sich hinter den Nestverschlüssen verbirgt und versuchen, an die Larven zu gelangen. Zum Glück für die Bienen ist das nicht so einfach, denn die letzte (bzw. von vorn die erste) Brutzelle ist immer leer ... |
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