Osmia (Chelostoma) campanularum · florisomne · rapunculi
Scherenbienen: Chelostoma florisomne
Artname: |
Chelostoma florisomne (Linnaeus 1758) |
Synonym: |
Osmia (Chelostoma) florisomnis; Chelostoma maxillosum (Linnaeus 1767) |
Volksmund: |
deutsch: "Hahnenfuß-Scherenbiene" · englisch: "Large Scissor-Bee" · niederländisch: "Ranonkelbij" |
Merkmale: |
711 mm; ähnlich Ch. fuliginosum.
W. im Unterschied zu den übrigen Ch.-Arten Mitteleuropas: 1. schmale weiße Haarfransen an den hinteren Rändern der Tergiten; 2. lange zangenartige Oberkiefer; Kopfschild am Vorderrand mit einer senkrecht abstehenden Lamelle.
M. mit sägeförmigen Fühlern und halbkreisförmig ausgeschnittenem End-Tergit. |
Verbreitung: |
Ganz Europa außer dem hohen Norden; in den Alpen bis 2200 m; ganz Deutschland |
Lebensraum: |
Waldränder & -lichtungen, Streuobstwiesen, Siedlungen. |
Fortpflanzung: |
Nester in Totholz aller Art und Halmen; Zellzwischenwände & Nestverschluß aus Lehm oder Sand, der mit Nektar (& Speichel?) angefeuchtet wird, Nestverschluß außen mit winzigen Steinchen. Überwinterung meist als noch unausgefärbte, teils auch schwarze Puppe. |
Kuckuck: |
vermutlich keine. |
Nahrung: |
spezialisiert auf Hahnenfuß (Ranunculus) (oligolektisch). |
Flugzeit: |
1 Generation im Jahr (univoltin): M.: Mitte AprilMitte Juni, W.: Anfang MaiMitte Juli (Proterandrie!). |
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Chelostoma florisomne auf dem Dach eines Nistblocks · Solingen, 01.05.2004 |
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Der wissenschaftliche Artname dieser Scherenbiene weist auf die Angewohnheit mancher Männchen dieser Art hin, in Hahnenfuß-Blüten zu schlafen. Chelostoma florisomne ist ein viel und gern gesehener Besuch an den Nistblöcken und Schilfkästen der Bienenfreunde. Besonderes in den 23 Wochen von Mitte Mai bis Anfang Juni herrscht dann an Nisthilfen Hochbetrieb, sofern nur eine geeignete Pollenquelle in der Nähe (bis ca. 150 m) ist: Chelostoma florisomne ist an Hahnenfußarten (Ranunculus) gebunden: R. acris, R. bulbosus, R. repens, R. lanuginosus.
Die Nistweise dieser Biene ist gut bekannt: Das Weibchen bezieht lineare Höhlungen von 3 bis maximal 5 mm Durchmesser. Vor dem ersten Polleneintrag baut es eine Rückwand, dann lagert es dort trockenen Pollen. Nach weiteren Pollenflügen kriecht die Biene zunächst mit den Kopf voran in die Röhre und erbricht den gesammelten Nektar auf dem zuvor deponierten Pollenvorrat. Gleich anschließend kommt sie rückwärts wieder aus dem engen Gang heraus, dreht sich am Eingang um 180° und kriecht nun rückwärts wieder in die Röhre, um am Ende mit ihren Hinterbeinen den gesammelten Pollen aus ihrer Bauchbürste zu streifen. Der nur mäßig feuchte Proviant wird festgestampft, dann steckt das Weibchen ein leicht gebogenes Stiftei mit dessen Hinterende in die Futtermasse.
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C. florisomne mit Hahnenfußpollen |
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Die Scheren einer Scherenbiene |
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Absprung kopfüber ... |
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... und Abflug in Rückenlage |
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Zu Gast: ein Fliegenfänger ... |
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Arbeit am Nestverschluß · Solingen, 29.05.2004 |
Die Vorderwand, die Ch. florisomne schließlich gebaut wird, ist zugleich die Rückwand der folgenden Zelle. Insgesamt enthält ein Nest nur 23, selten nur eine oder gar fünf Brutzellen, die durchschnittlich 12 mm lang sind. Zwischen der letzten (vom Eingang aus betrachtet: ersten) Zelle und dem Nestverschluß bleibt meist ein leerer Vorraum (Atrium), der wohl den Sinn hat, Schlupfwespen das Anstechen der Puppen zu erschweren. Das Baumaterial besteht aus Sand, Löß oder Lehm und winzigen Steinchen, Nektar und vermutlich auch einem Sekret der Speicheldrüsen. Während die Zwischenwände nur 0,51,5 mm dünn sind, wird der Nestverschluß 27 mm, im Mittel 4 mm dick gebaut. Außen enthält er Steinkörnchen, die ihn von den Verschlüssen anderer Arten unterscheidbar machen. Im Ergebnis ist der Verschluß so hart, daß er von anderen Tieren nicht wieder zu öffnen ist.
Nach maximal 5 Tagen schlüpft die Larve, die zunächst mit ihrem Hinterende im Futterbrei festsitzt und nach 915 Tagen erstmals Kot in Form schwarzer Bällchen abgibt. Die Exkremente sammeln sich hinter der vorderen, dem Röhreneingang näheren Zwischenwand. Die wachsende Larve löst sich vom Brei und liegt nun langgestreckt in ihrer Zelle, während sie den restlichen Vorrat vertilgt. Sobald sie ausgewachsen ist, baut sie innerhalb von 37 Tagen einen seidigen grauweißen Kokon, frißt aber unterdessen noch weiter. 67 Wochen nach dem Schlüpfen der Larve hat sich diese in eine helle Puppe verwandelt, und in diesem Stadium überdauert die Biene den Spätsommer, Herbst und Winter. Manchmal ist die Puppe aber auch bereits ausgefärbt (schwarz), wenn die Diapause beginnt.
Interessant ist das Geschlechter-Verhältnis in Abhängigkeit von der Größe der Niströhre: Bei 4 mm Durchmesser entwickeln sich wesentlich mehr Weibchen als in 3-mm-Nistgängen!
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Chelostoma/Osmia florisomne an Hahnenfuß |
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· Rheindamm in Krefeld, 13.05.2008 |
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Chelostoma/Osmia florisomne : Die Bauchbürste |
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... färbt sich gelb · Krefeld, 13.05.2008 |
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Osmia (Ch.) florisomne · Solingen, 1.5.2012 |
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Osmia (Ch.) florisomne · Solingen, 12.04.2014 |
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Osmia (Ch.) florisomne · 12.04.2014 |
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Osmia (Ch.) florisomne · Solingen, 12.04.2014 |
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Osmia (Ch.) florisomne beim Ausräumen eines Nests des Vorjahres · Solingen, 12.04.2014 |
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Osmia (Chelostoma) florisomne · Solingen, 12.04.2014 |
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Osmia (Chelostoma) florisomne in ihrer Niströhre neben einem Nestverschluß · Solingen, 24.04.2014 |
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Osmia (Chelostoma) florisomne auf dem Dach einer Nisthilfe · Erkrath, NSZ, 26.04.2014 |
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Osmia (Chelostoma) florisomne · Erkrath, NSZ Bruchhausen, 26.04.2014 |
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Osmia (Chelostoma) florisomne mit Hahnenfuß-Pollen am Nest · Erkrath, NSZ, 26.04.2014 |
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Osmia (Chelostoma) florisomne · Erkrath, Naturschutzzentrum Bruchhausen, 26.04.2014 |
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Osmia (Chelostoma) florisomne mit Hahnenfuß-Pollen auf dem Weg zum Nest · NSZ, 26.04.2014 |
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Osmia (Ch.) florisomne : angekommen! · Erkrath, Naturschutzzentrum Bruchhausen, 26.04.2014 |
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Nahrungsplätze von Osmia (Chelostoma) florisomne: Wiesen mit Hahnenfuß · Leichlingen, 01.05.2015 |
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