Panurgus banksianus · calcaratus
Zottelbienen: Panurgus calcaratus
Artname: |
Panurgus calcaratus (Scopoli 1763) |
Volksmund: |
deutsch: "Sporn-Zottelbiene", "Kleine Zottelbiene" · englisch: "Small Shaggy-Bee" · niederländisch: "Kleine roetbij" |
Merkmale: |
79 mm; tiefschwarz mit spärlicher Behaareung, Weibchen mit langer gelblicher Beinbürste, Männchen mit großem eckigen Kopf; in der Natur nicht von der seltenen, wärmeliebenden Art P. dentipes unterscheidbar. |
Verbreitung: |
Europa einschließlich England bis Finnland; ganz Deutschland. |
Lebensraum: |
Sand- und Kiesgruben, Dämme, trockene Böschungen, Ruderalflächen, Wegränder. |
Fortpflanzung: |
selbstgegrabene Hohlräume in schütter bewachsenen (begangenen) oder vegetationsfreien Flächen in verschieden großen Aggregationen. Kommunale Nistweise ( Sozialverhalten): 2–10 Weibchen leben im selben Nest, bauen und versorgen aber ihre eigenen Nester. Überwinterung als Ruhelarve. |
Kuckuck: |
die Wespenbiene Nomada fuscicornis |
Nahrung: |
spezialisiert auf Korbblütler (Asteraceae), vor allem die an Mini-Löwenzahn erinnernden Blüten von z. B. Picris hieracioides, Hieracium pilosella, Hieracium umbellatum. |
Flugzeit: |
1 Generation im Jahr (univoltin): Juni–September. |
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Panurgus calcaratus · 5.8.2007 |
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Die Kleine Zottelbiene bevorzugt das Gewöhnliche Bitterkraut (auch Habichtskraut-Bitterkraut, Picris hieracioides), sammelt aber auch an ähnlichen Korbblütlern auf Magerwiesen, Ruderalflächen, Hochwasserdämmen, Wegrändern etc. Das Habitat muß halbwegs trocken und sonnig sein, aber nicht unbedingt warm: Die vom Autor gefundenen Vorkommen in Wuppertal weisen kein trockenwarmes Klima auf, höhere vegetationsarme und daher windexponierte Standorte können allerdings auch im regenreichen Bergischen Land schnell abtrocknen. Dort nistet Panurgus calcaratus in lehmigem Boden, während sie nach Literaturangaben Sandböden bevorzugt.
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Panurgus calcaratus auf Korbblütler im neuen ... |
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... NSG Scharpenacken · Wuppertal, 5.8.2007 |
Die Nester sind an (fast) unbewachsenen Stellen zu finden, meist in Aggregationen. In vegetationsreichen, z. B. waldigen Gebieten können dies unbewachsene Feld- und Waldwege sein, die durch die Begehung vegetationsfrei gehalten werden, oder sogar (wie im Falle der Herkunft einiger Bilder dieser Seite) Panzertrassen. Der Vorteil solch vegetationsloser Nistplätze wiegt deren Nachteil, nämlich das mögliche Tottreten bauender Weibchen, offenbar auf.
Interessant ist die soziale Nistweise von Panurgus calcaratus: 2–10 Weibchen leben im selben Nest zwar zusammen, arbeiten aber offenbar bei ihrem Brutgeschäft nicht zusammen. Der Hauptgang teilt sich in 3–5 Seitengänge, die mit Sekret ausgekleideten Brutzellen liegen am Ende langer Seitengänge, die nach dem Verschluß der Brutzellen mit Erde verfüllt werden. Geburtsnester werden im Folgejahr gerne wiederbenutzt.
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Panurgus calcaratus : Mit viel Energie graben ... |
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... Weibchen Nester selbst in Lehmboden |
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P. calcaratus : Die "zotteligen" Hinterbeine ... |
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... sind hier gut sichtbar · Wuppertal, 5.8.2007 |
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P. calcaratus im Abflug vom Nest · W'tal, 5.8.2007 |
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Panurgus calcaratus : tot am Nesteingang |
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Ehemalige Panzertrassen im NSG Scharpenacken: Nistplätze der ... |
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... Zottelbiene Panurgus calcaratus |
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Panurgus calcaratus beim Graben eines Nistgangs in lehmigem Boden · Wuppertal, 5.8.2007 |
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Panurgus calcaratus : Paarung · |
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· NSG Ohligser Heide in Solingen, 06.08.2008 |
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P. calcaratus , Paarung · Solingen, 06.08.2008 |
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P. calcaratus : Paarung · SG, 06.08.2008 |
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