Anthophora
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retusa
Pelzbienen: Anthophora furcata 
Artname: |
Anthophora furcata (Panzer 1798) |
Volksmund: |
deutsch: "Waldpelzbiene" · englisch: "Fork-tailed Flower-Bee" · niederländisch: "Andoornbij" |
Merkmale: |
1112 mm, schütter braun bepelzt mit ungebändertem Abdomen, im Unterschied zu A. quadrimaculata mit braunen Augen. W. überwiegend goldbraun behaart, aber: Scheitel schwarz; Thorax-Zentrum sehr schütter & schwarz; Abdomen: 4. Tergit schwarz, 5. Tergit mit rostroter bis oranger Endfranse. M. wie W., aber: Kopf mit gelbem Gesicht; Abdomen auch auf weiteren Tergiten teilweise schwarz behaart, keine orange Endfranse, 7. Tergit mit 2 Spitzen. |
Verbreitung: |
Ganz Europa; ganz Deutschland |
Lebensraum: |
Waldränder und -lichtungen, auch Streuobstwiesen, Obstgärten und Parks mit altem Baumbestand und morschem Holz. |
Fortpflanzung: |
Nester in selbstgegrabenen, teilweise verzweigten Gängen in morschem Holz; lineare, aus Markmulm gebaute Brutzellen. |
Kuckuck: |
Die Kegelbienen Coelioxys rufescens & C. conica. |
Nahrung: |
auf Lippenblütler (Lamiaceae), vor allem Stachys sylvatica, und auch Rachenblütler (Scrophulariaceae) spezialisiert (oligolektisch); nektarsaugend auch an anderen Arten, z. B. Lycium halimifolium (Solanaceae), zu beobachten. |
Flugzeit: |
1 G., zunehmend auch 2 Generationen im Jahr (partiell bivoltin): M.: JuniJuli, W.: Mitte JuniAugust/September (Proterandrie). |
Rote Liste: |
Kategorie V: Art der Vorwarnliste |
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Anthophora furcata an Stachys sylvatica · Oberhausen, 28.06.2006 (jac) |
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Anthophora furcata ist eine eher seltene Pelzbiene und als einzige Vertreterin ihrer Gattung oligolektisch: Sie hat sich auf zwei Pflanzenfamilien spezialisiert: Pollen für ihren Nachwuchs sammelt sie an Lippen- und Rachenblütlern (Lamiaceae, Scrophulariaceae), indem sie ihren speziell behaarten Kopfschild gegen die oberständigen Staubbeutel drückt und den Pollen durch kurzes Vibrieren in die Gesichtsbehaarung befördert. Unter den Lippenblütlern sichern besonders die verschiedenen Ziest-Arten – etwa der Echte bzw. Heil-Ziest (Stachys officinalis), der Woll-Ziest (S. byzantina), der Aufrechte Ziest (S. recta), der Sumpf-Ziest (S. palustris) und vor allem der Wald-Ziest (S. sylvatica) – die Pollenversorgung, und Nektar sammeln beide Geschlechter gelegentlich auch am Bocksdorn (Lycium halimifolium, Familie Solanaceae). Die Trachtpflanzen sind also nicht so selten, daß ihre Verbreitung auch die Verbreitung der "Wald-Pelzbiene" eingeschränkt würde. Da frische (!) Weibchen immer öfter auch noch im August beobachtet werden, ist sogar eine partielle 2. Generation anzunehmen.
Ein Problem entsteht allerdings aus der arteigenen Neststruktur: Als einzige unter den mitteleuropäischen Pelzbienen nagt diese Art ihre Gänge in morschem Holz, ausnahmsweise auch im Mark dürrer Pflanzenstengel. Eine in Totholz nistende Biene, die Pollen an ihren Hinterbeinen transportiert, kann man sicher als Anthophora furcata ansprechen. Die Gänge können sich je nach Nistsubstrat verzweigen, die bis zu sieben linear angeordneten Brutzellen werden aus Markmulm gebaut und ihre Innenwände mit einem Sekret ausgekleidet.
Gefährdet ist diese Bienenart folglich vor allem durch den Totholzmangel in unserer Kulturlandschaft, speziell in den Wirtschaftswäldern: Dort wird allenthalben "aufgeräumt" und "gesäubert", Baumstümpfe und morsche Äste werden als Elemente der Unordnung, als "Ungeziefer"-Brutstätten oder Gefahrenquellen beseitigt. Die Erhaltung vor allem besonnter Totholzstrukturen durch aufgeklärte Gartenbesitzer, Gärtner und Förster ist also das Mittel der Wahl zu Erhaltung von Anthophora furcata.
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Anthophora furcata : Sonnenbad am Morgen; man beachte die dunklen Augen und das gelbe Gesicht! · Oberhausen, Juni 2006 (jac) |
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Anthophora furcata auf dem Weg ins Nest; man beachte die orange Abdomen-Spitze! · Oberhausen, 28.06.2006 (jac) |
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Anthophora furcata, altes : Man beachte die ... |
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... orange Endspitze · Kirchhellen, 21.07.2006 |
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Anthophora furcata am Waldziest · 30.6.2013 |
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(Stachys sylvatica) · Düsseldorf, 30.06.2013 |
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Anthophora furcata im Anflug auf Stachys sylvatica · Düsseldorf, Urdenbacher Kämpe, 30.06.2013 |
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Anthophora-furcata- im Abflug; man beachte die zwei Spitzen am Abdomen-Ende (7. Tergit) |
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Sonnenbadendes Anthophora-furcata- · Düsseldorf, Urdenbacher Kämpe, 30.06.2013 |


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Grabende Wald-Pelzbiene an einem toten Ast im Garten des Bildautors (wei); Schweiz, ab 26.08.2005 |


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Eine Bildergeschichte zu dieser Begegnung mit Wand-Pelzbienen im eigenen Garten fand sich einige Jahre lang auf einer Web-Seite des schweizerischen Bienenfreundes und Fotografen Beat Weisskopf. Die Seite existiert jedoch nicht mehr. Ob die Bilder jetzt an anderer Stelle zu sehen sind, ist dem Autor unbekannt.
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Morsches Holz wie dieses lockt auch Bienen an ... unter anderen die "Wald-Pelzbiene"! |
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Anthophora furcata an Waldziest (Stachys sylvatica) · Garten in Solingen-Ohligs, 19.05.2018 |
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A. furcata am Waldziest · Solingen, 19.5.2018 |
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A. furcata am Waldziest · Solingen, 30.5.2018 |
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Anthophora furcata an Waldziest (Stachys sylvatica) · Garten in Solingen-Ohligs, 30.05.2018 |
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A. furcata am Waldziest · Solingen, 30.5.2018 |
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A. furcata an Stachys sylvatica · SG, 30.5.2018 |
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A. furcata an Stachys sylvatica · SG, 2.6.2018 |
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A. furcata am Waldziest · Solingen, 2.6.2018 |
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A. furcata an Stachys sylvatica · SG, 2.6.2018 |
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A. furcata am Waldziest · Solingen, 2.6.2018 |
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A. furcata an Stachys sylvatica · SG, 4.6.2018 |
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A. furcata am Waldziest · Solingen, 8.6.2018 |
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Anthophora furcata · Solingen, 8.6.2018 |
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A. furcata an Lavandula · Solingen, 8.6.2018 |
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Anthophora furcata an Lavendel (Lavandula angustifolia) · Garten in Solingen-Ohligs, 08.06.2018 |
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