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Kleine Kombi-Nisthilfe mit Demo-Brett

In kleinen Nisthilfen lassen sich Hartholzblöcke bzw. Astscheiben nur sehr begrenzt unterbringen. Hohle Halme, Stengel und speziell für Solitärbienen produzierte Pappröhrchen lassen sich aber gut mit Schau-Nisthilfen kombinieren, etwa gespaltenen Bambusröhrchen oder/und einer Demo-Schublade. Das folgende Beispiel sei dem präzise arbeitenden Heimwerker empfohlen:

Demo-Nisthilfe   Waagerechtes Sandwich-Brett
Kombi-Nisthilfe mit vier Etagen. Die Stengel sind noch mit dem Akkuschrauber aufzubohren!   Offen für Demozwecke: gespaltene Bambusröhren & Nistschublade mit Deckel (mit Griffmulden)

Der abgebildete Kasten wurde, wie in der Bauanleitung für Kasten mit Stengeln Stengel-Behälter beschrieben, aus 12 mm starken Siebdruckplatten zusammengesetzt und ist 15 cm breit, 25 cm hoch und 14 cm tief. Ihre Witterungsbeständigkeit verdanken diese Platten einer glatten schwarzen Kunststoff-Beschichtung, die sich natürlich nicht mit Holzleim kleben läßt; dennoch kommt diese Nisthilfe weitgehend ohne Schrauben aus, da drei der vier waagerechten Platten in 12-mm-Nuten festklemmen und mit ihren Stirn- bzw. Sägeflächen verleimt sind. Das Dach ist ein Stück aufgeklebte und -geschraubte Kunststoff-Schindel. Auf der Rückseite wurde als Aufhänger eine Aluminium-Lasche mit zwei Schrauben und Zweikomponentenkleber befestigt. Die vier Etagen haben folgende Maße, Inhalte und Aufgaben:

  1. Die oberste Etage ist 52 mm hoch und nimmt genau 82 imprägnierte, harte und 12 cm lange Pappröhrchen auf, die von Kornmilch-Röhrchen Kornmilch vertrieben werden. Die Röhrchen haben einen für Mauerbienen idealen Innendurchmesser von 7 mm; sie kosten zwar ein paar Cent, sparen aber eine Menge Zeit! (Die Adresse des Anbieters sowie weiterer Bezugsquellen finden sich im Wildbienen allgemein & Biologie --> Adressen allgemeinen Teil!)
  2. In dem großen, genau 7 cm hohen Fach darunter stecken viele 120 mm lange markhaltige Stengel: die oberen, dunklen stammen von der Brombeere und die unteren, hellen vom Holunder; sie müssen noch mit unterschiedlichen Durchmessern aufgebohrt werden, da markhaltige Stengel nur in senkrechter oder schräger Position für Bienen interessant sind. Alle Stengel klemmen fest, und fast alle sind an ihren hinteren Enden mit einer losen dünnen Sperrholzplatte verleimt. Nur ein offenes Bambus-Röhrchen Bambusröhrchen läßt sich mit sanfter Gewalt herausziehen: Es wurde der Länge nach gespalten und mit Tesafilm wieder zusammengeklebt, dient also der Demonstration eines Liniennestes.
  3. Die zweite Etage ist 37 mm hoch und nimmt zwei Demo-Brett 18-mm-Massivholz-Brettchen auf: Das untere weist sechs Nuten von 3 bis 8 mm und vier Randleisten auf, das obere ist zwei Millimeter kürzer und schmaler, es dient als Abdeckung und kann für Demonstrationen oder Fotos abgehoben werden. Zur Schonung der Brut bei gelegentlichen Kontrollen empfiehlt es sich, eine Glasplatte auf das untere Brettchen zu legen und als weitere Abdeckung eine dünne Multiplex-Platte zu wählen. Diese hat gegenüber einem Massivholz-Brettchen den Vorteil, daß sie durch die Luftfeuchte weniger quillt.
  4. Die unterste, 25 mm hohe Etage hat eine schmale Schiebetür mit Loch und stellt in erster Linie eine "Findelkindstation" für Kokons bzw. Puppen dar, die von ungünstiger Stelle evakuiert wurden, wo sie gefährdet waren: Manche Mauerbienen bauen z. B. innerhalb des Hauses, wo sie zu früh schlüpfen und dann sterben würden! Es gibt aber auch Mauerbienen-Weibchen, die ein solch geräumiges Nistangebot (126 x 120 x 25 mm) zu schätzen wissen und ihre Brutzellen nicht linear, sondern flächig nebeneinander und sogar übereinander anlegen.

Waagerechtes Demobrett bzw. Nistschublade

Zur Herstellung des Demo-Bretts benötigt man zwei fast gleichgroße Massivholzbrettchen von ca. 116 x 106 mm bzw. 114 x 104 mm Grundfläche und (üblichen) 18 mm Stärke sowie vier Sperrholz- bzw. Multiplexplatten. Diese sind hier seitlich und hinten ca. 4 mm dick, die Frontplatte hingegen ist wegen des zu schützenden Nestverschlusses 9 mm stark und rechts und links einen Millimeter länger. Wenn das Sperrholz hinten und seitlich dicker als 4 mm ist, muß die untere Platte entsprechend kleiner sein. Ganz wichtig ist, daß die beiden Massivholzplatten ("Schublade" und Deckel) später ausreichend "Spiel" haben, also beim Auflegen bzw. Einschieben leicht "wackeln". Der Grund ist die übliche Ausdehnung von Massivholz durch die Luftfeuchte. Die Brettchen sind analog zu einem Sandwich-Nistbrertt Sandwich-Nistbrett zu bearbeiten:

  1. Das untere Brettchen erhält sechs Nuten von 3 bis 8 mm Weite ebensolcher Tiefe. Die Länge sollte mit der Weite abnehmen, so daß eine Art Orgelpfeifen-Muster einsteht (s. Abb.).
  2. Das obere Brettchen erhält zwei Fingermulden zum Greifen: zwei 18 oder 20 mm breite Bohrlöcher mit dem Forstnerbohrer. Falls auch eine Glas- bzw. Acrylglas-Platte das untere Brettchen abdeckt, leimt man auf die abschließende dünne Sperrholzplatte ein kleines Stück Holzleiste als Griff.

Dann stellt man das genutete Brettchen auf die 9 mm starke Frontplatte, zeichnet innerhalb der Nuten die zu bohrenden Löcher an und bohrt sie im Bohrständer. Schließlich leimt man die vier Platten auf die Seiten, setzt den Deckel ein und schiebt die fertige Nisthälfte in das Fach der Kombi-Nisthilfe.

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