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Glanzbienen · Dufourea

Der seltsame Name Dufourea geht auf einen französischen Entomologen (zu sprechen: [dü:fu:r]) zurück. Die Gattung ist eng mit den Gattungen Rhophitoides und Rophites verwandt, wird aber meist als eigenständig klassifiziert. Eine weitere Gattung, Halictoides, wird als Untergattung zu Dufourea gesehen. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über Europa, Asien und Nordamerika und hat im Westen der USA ihren Schwerpunkt.

"Glanzbienen" sind glänzend tiefschwarz, manchmal auch blaugrün, schlank und schütter struppig behaart und erreichen nur 4–10 mm Körperlänge. Die Weibchen haben kurze Fühler und ähneln mittelgroßen Andrena-, Panurgus- und Lasioglossum-Arten und lassen sich nur von letzteren durch das Fehlen der gattungstypischen Hinterleibsfurche auf den ersten Blick unterscheiden. Die schlanken Männchen erinnern mit ihren langen Fühlern an Lasioglossum-Drohnen. Auf den zweiten Blick erkennt man in den Vorderflügeln hinter dem Pterostigma und der zugespitzten Radialzelle nur zwei statt der bei vielen anderen Bienen üblichen drei Cubitalzellen; im Englischen heißen sie deshalb "Two-Celled Sweat Bees". Hat man erst einmal die Gattung bestimmt, so sind vier der insgesamt sechs mitteleuropäischen Dufourea-Arten durch ihre Blüten- und Lebensraum-Spezialisierung bereits im Gelände bestimmbar; nur Dufourea dentiventris und D. imermis lassen sich erst durch optische Vergrößerung unterscheiden.

Dufourea-Arten sind überwiegend blütenspezialisiert bzw. oligolektisch, nur Dufourea alpina und D. paradoxa, die beide oberhalb der Waldgrenze leben, sind polylektisch. Den Pollen sammeln Glanzbienen an der Haarbürste ihrer Hinterschienen (Tibiae) und den Körbchen auf der Unterseite ihrer Hinterschenkel (Femora) sowie in geringem Umfang an den Seiten des Mittelsegments bzw. Propodeums. Die Drohnen der oligolektischen Arten umschwärmen auf der Suche nach Weibchen die Blüten der arttypischen Pollenpflanzen, wo sie oft auch schlafen.

Glanzbienen nisten einzeln oder in kleinen Aggregationen im Boden, und zwar an ebenen wie auch leicht schrägen vegetationsarmen Stellen. Die Nistweise ist immer solitär. Die Larven spinnen einen Kokon und überwintern als Ruhelarve.
    Glanzbienen fliegen nur im Hochsommer und in nur einer Generation im Jahr. Parasitiert werden zumindest D. alpina, D. dentiventris, D. inermis, und D. minuta von der Kuckucksbiene Biastes truncatus, einer Kraftbienen-Art.

DufoureaLängeHabitateSammelnTracht
D. alpina6–7 mmoberhalb der WaldgrenzepolylektischCampanula, auch Hieracium
D. dentiventris7–8 mmmittlere & höhere Lagen unterhalb der Waldgrenzeoligolektischnur Campanulaceae (Campa-nula, Phyteuma, Jasione)
D. halictula4–5 mmSandböden, nur lokaloligolektischnur Sandglöckchen (Jasione)
D. inermis?–? mmWaldränder & -lichtungen, Magerrasenoligolektischnur Campanulaceae
D. minuta6 mmSandböden, nur lokaloligolektischAsteraceaeLactuceae
D. paradoxa5 mmoberhalb der WaldgrenzepolylektischAsteraceae, Caryophyllaceae, Lamiaceae

Dufourea Lepeletier 1841 nach Schwarz et al. (1996), Müller (1997), Westrich & Dathe (1997 & 1998) etc.
D. alpina Morawitz 1865
D. dentiventris (Nylander 1848)
D. halictula* (Nylander 1852)
D. inermis (Nylander 1848)
D. minuta* Lepeletier 1841
D. paradoxa (Morawitz 1867)
*Synonyma: nach Müller et al. (1997), Westrich (1990) sowie Westrich & Dathe (1997 & 1998):
  • Dufourea minuta auct. → Dufourea halictula Nylander 1852
  • Dufourea vulgarisDufourea minuta Lepeletier 1841
  • Bestimmungsliteratur:


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