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Ceratina  chalybea ·  cucurbitina ·  cyanea


Keulhornbienen: Ceratina chalybea 

Artname: Ceratina chalybea Chevrier 1872
Synonym: Ceratina callosa auct. (nec Fabricius 1794)
Volksmund: deutsch: "Große Keulhornbiene" · englisch: "Great Carpenter-Bee"
Merkmale: knapp 1 cm, "knubbelig", blau bis blaugrün schimmernd. W.: 8–10 mm, metallisch blau bis blaugrün; Kopf oft schwarz, Clypeus an der Basis mit weißem Längsfleck; Calli (seitlich am Pronotum) weiß gefleckt, Mittelfeld (Schräge) des Propodeums seitlich mit leicht hochstehender Kante; Tibien an der Basis mit weißem Fleck. M.: 7–10 mm, ähnlich dem W., aber Labrum und Clypeus ausgedehnter weiß; 7. Tergit eingedrückt.
Verbreitung: Südeuropa von der Iberischen Halbinsel bis Österreich und Ungarn (& Türkei), nach Norden vereinzelt bis zur Mitte Deutschlands.
Lebensraum: trockenwarme Hänge (vor allem in Weinbaugebieten) und Ruderalflächen mit geeigneten Nistpflanzen: Brombeere (Rubus fructicosus), Strauchpappel (Lavatera), Königskerze (Verbascum), Disteln (Cirsium, Onopordum).
Fortpflanzung: selbstgegrabene Röhren in markhaltigen Stengeln und Zweigen verschiedener Nistpflanzen (s. o.). Überwinterung als unverpaarte Imagines in hohlen Stengeln, die je nach Witterung ab Ende April verlassen werden. Nistaktivitäten während vieler Wochen.
Kuckuck: keine Kuckucksbiene bekannt.
Nahrung: unspezialisiert (polylektisch): Pollen von 5 Pflanzenfamilien: Korbblütler (Asteraceae), Rauhblattgewächse (Boraginaceae), Glockenblumengew. (Campanulaceae), Nelkengew. (Caryophyllaceae) und Windengew. (Convolvulaceae).
Flugzeit: 1 Generation im Jahr (univoltin): überwinterte W. & M. ab Ende April bis Hochsommer.
Rote Liste: Kategorie 3: Gefährdet
Ceratina chalybea
Die Keulhornbiene Ceratina chalybea   · Oberbergen am Kaiserstuhl, 01.08.2015

Die "Große Keulhornbiene", Ceratina chylybea, ist in Westrichs Standardwerk Die Wildbienen Baden-Württembergs von 1990 noch als Ceratina callosa verzeichnet; als Synonym gibt der bekannte Entomologe dort an: "Ceratina chalybea Chevrier 1872 sensu Daly". Zu erkennen ist sie an ihrem metallisch blaugrün glänzenden Körper; von der farblich ähnlichen, aber kleineren Ceratina cyanea unterscheidet sie sich durch ihre Größe. Als wärmeliebende (thermophile) Art ist Ceratina chylybea in Deutschland nur in dessen Südhälfte zu finden, vor allem am Kaiserstuhl.
    Die mit fast 1 cm Länge relativ große Keulhornbiene benötigt zur Anlage ihrer Liniennester dickere Stengel und Zweige als ihre Gattungsgenossen. Die Nistaktivitäten von Ceratina chalybea beginnen im Frühling nach dem Schlüpfen der Weibchen und Männchen, die im Vorjahr unverpaart in die Winterpause gegangen waren, und sie dauern bis in den Spätsommer.

Ceratina chalybea, W   Ceratina chalybea, W
Die Keulhornbiene Ceratina chalybea an ...   ... Centaurea scabiosa · Kaiserstuhl, 01.08.2015

Ceratina chalybea, W   Ceratina chalybea, W
Die Keulhornbiene Ceratina chalybea    Ceratina chalybea   · Kaiserstuhl, 01.08.2015

Ceratina chalybea, W   Ceratina chalybea, W
Die Keulhornbiene Ceratina chalybea   auf ...   ... Knautia arvensis · Kaiserstuhl, 01.08.2015

Ceratina chalybea, W   Ceratina chalybea, W
Die Keulhornbiene Ceratina chalybea   an ...   ... Echium vulgare · Kaiserstuhl, 01.08.2015

Der Schutz dieser Bienenart setzt die Bereitschaft voraus, vor allem Ruderalflächen und Brachen zu dulden und ihren Aufwuchs zu schonen: Die abgestorbenen Stengel und Zweige von Brombeere (Rubus fructicosus), Buschmalve (Lavatera), Königskerzen (Verbascum) und diverse Distelarten (Carduus, Onopordum) etc. sind die "Kinderstuben" des Bienennachwuchses. Werden solche natürlichen Vegetationsflächen bepflanzt oder wird der Aufwuchs gemäht oder nach dem Absterben im Herbst oder Frühjahr verbrannt oder kompostiert, waren die wochenlangen Nistaktivitäten dieser gefährdeten Keulhornbiene umsonst, und sie stirbt lokal aus. Entscheidend ist natürlich auch die blühende Vegetation: Da sich die Nistaktivitäten dieser Art über mehrere Monate erstrecken können, ist sie auf eine ununterbrochene Blühkette angewiesen.

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