Wildbienen: Naturschutz-Politik
Zur Öffentlichkeitsarbeit gehört auch politische Arbeit: Bienenfreunde sind Naturfreunde, und als solche sollten sie sich, wo immer es möglich erscheint, in die öffentliche Diskussion oder gar Auseinandersetzung um Naturschutzgebiete und andere geschützte und/oder wertvolle Landschaftsteile "einmischen" und ihre Mitmenschen, die Politiker und Behörden zu überzeugen suchen. Die Politik der Vergangenheit ist für das Aussterben Bienenfauna verantwortlich, also kann die Politik der Zukunft sie mit Sachverstand und gutem Willen retten. Gerade solche Flächen, die aus der Sicht der Landschaftsnutzung völlig "unnütz", "unprofitabel", "häßlich", "ungepflegt", "verwildert" etc. sind, stellen für Wildbienen und andere Insekten (und auch andere Tiergruppen) wertvolle Rückzugsgebiete dar. Wer halbwegs frustrationsresistent ist, sollte sich deshalb bei Politikern und Behörden vor allem dafür einsetzen, daß
- die für Sommer-Bienen so wichtige Vegetation (vor allem Stauden) der Straßen- und Wegränder und anderer (Saum-) Biotope nicht vor oder während der Blüte gemäht wird — dies sollte, wenn nötig, erst an kühlen Oktobertagen geschehen.
- Grünflächen – vor allem öffentliche – nicht mit Rasen oder anderen "Bodendeckern" "verschönert" oder "pflegeleicht gestaltet", sondern z. B. durch eine Wildwiese aus heimischen (!) Blütenpflanzen dem Natur- und Wildbienenschutz nutzbar gemacht werden: Eigentum verpflichtet!
- Ruderalflächen und Wegränder und andere wichtige Nisthabitate nicht als vermeintliche "Schandflecken" begrünt, verschottert oder asphaltiert werden, nur um "ordnungsliebenden" Zeitgenossen einen Gefallen zu tun.
- die Kommune aktiv die örtliche Bienenfauna schützt durch die Schutzausweisung wertvoller Biotope mit (seltenen) Blütenpflanzen und bekannten Niststätten bzw. Nestansammlungen und auch durch die Schaffung geeigneter neuer Niststrukturen und blütenreicher Biotope nebst Info-Tafeln in öffentlichen Parks als öffentliches Zeichen und Vorbild. Zu den Niststrukturen dürfen dann gerne auch die bekannten Wildbienenstände zählen, sofern diese nicht als Ersatz für Nistflächen errichtet werden, sondern zusätzlich als (Demo-) Nisthilfen für Totholznister.
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Der moderne Sensenmann trägt orange: Jedes Jahr verhungern im Sommer Millionen von Bienen ... |
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Solche Wegränder mögen den "ordnungsliebenden" Nachbarn stören; sie begeistern allerdings den naturliebenden Gärtner und seine Wildbienen! |
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Auf diesem Einheitsrasen (Stadtwerke Solingen) mag ein Blüm (CDU-Politiker) gedeihen, aber kein Blümchen. Für Bienen ist diese Fläche verschenkt. |
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Mitte Juli 2005: Der Rainfarn hatte keine Chance und z. B. die Seidenbienen das Nachsehen |
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Die Stadt Solingen war zwar informiert, dennoch wurde auf diesem Nisthang Schotter gelagert |
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Vegetationsarme Ruderalfläche: unschön? |
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Ruderalfläche am Bahndamm: Schandfleck? |
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Eine solche Steilwand ist ein Blickfang für Naturfreunde ebenso wie ein Anziehungspunkt für Nistplatz-suchende Wildbienen und daher unbedingt zu schützen · Leichlinger Sandberge, 2005 |
Der Information der interessierten Öffentlichkeit sollen Faltblätter ("
Sind Wildbienen gefährlich?", "
Solitärbienenbestimmung" etc. im
PDF-Format) dienen, die sich in der

allgemeinen bzw. Biologie-Sektion unter
DownLoads herunterladen lassen.
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