Lehmwände:
Traditionelle Wände & Mauern ·
Hohlsteine ·
Holzmodule
3. Lehmwände aus Holzmodulen
Wer den optischen Eindruck einer Fachwerkwand erzielen, dabei aber schneller und mit weniger Aufwand zum Ergebnis kommen möchte, der sollte seine Lehmwand modular aus Holzkästen bauen. Eine solche Aktion wird hier in Wort und Bild vorgestellt:
Ausgerechnet am bislang heißesten Tag des Jahres, am 20.07.2003, traf sich die Naturschutzjugend Essen, um auf ihrem Vereinsgelände eine Pelzbienenwand zu errichten. Geplant war nach dem Entwurf eines erfahrenen Biologie-Lehrers eine frei stehende Mauer mit Steinsockel und Regendach. An Material waren vorhanden:
- mehr als 20 große Eimer Lehm
- 44 weiße Kalksandsteine für eine vierlagige Mauer und vier Pfostensteine
- Zement, Sand und Wasser zur Herstellung von Mörtel
- zwei quadratische Pfosten und zwei runde Pfähle, jeweils ca. 2 m lang
- eine 15 mm dicke Multiplexplatte mit den Maßen 170 x 100 cm
- 60 Multiplexplatten 32,4 x 15 x 0,9 cm zur Herstellung von 15 Rahmen à 33,3 x 33,3 x 15 cm.
- zwei Dachlatten für den Dachrahmen
- Edelstahl-Holzschrauben, Nägel und Lochplatten (Montageeisen)
- Werkzeug: Schaufel & Spaten, Kelle, Hammer, Bohrmaschine, Gehrungssäge, alte Ofenbleche etc.
- Getränke und Kuchen ;-)
Eine Erfahrung vorweg: Die Rückwand hätte mit ca. 120 cm Breite die Pfosten komplett abgedeckt, und die kleinen Platten wären mit 12 mm Stärke etwas stabiler und vor allem leichter zu bohren und zu verschrauben gewesen; sie hätten dann 32,1 cm lang sein müssen, um auf die gewünschte Seitenlänge der quadratischen Rahmen von 33,3 cm zu kommen.
Die Arbeiten wurden geteilt: Eine Gruppe sollte die 60 Platten zu Rahmen zusammenschrauben und diese anschließend mit Lehm füllen, die zweite das Steinfundament mauern und die Holzkonstruktion erstellen und aufstellen. Und dann war da noch der ansonsten untätig herumlungernde Fotograf:
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Zunächst wurde ein gerader Graben ausgehoben, und die Steine wurden waagerecht ausgerichtet. |
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Die Steine wurden gewässert und mit Mörtel zu einer vierschichtigen Mauer verbunden. |
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Zum Schluß wurde die Oberfläche der Mauer mit dünnflüssigem Mörtel glattgezogen, auf dem später die drei untersten Rahmen stehen sollten. |
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60 Holzplatten aus wasserfest verleimtem Multiplex wurden vorgebohrt und mit Edelstahlschrauben zu 15 quadratischen Rahmen zusammengeschraubt. |
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Hier wurden Kindheitserinnerungen wach: Auf alten Ofenblechen wurden die Rahmen mit Lehm gefüllt. |
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Der Lehm darf nicht zu fest in die Rahmen gedrückt werden, damit sich dessen Wände nicht verbiegen. |
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Damit die Pfosten und Pfähle keine Feuchtigkeit ziehen und faulen, verwendet man üblicherweise sogenannte Bodenhülsen: verzinkte U-förmige Stahlwinkel oder Stahlbecher, die das Holz dank genormter Größe meist paßgenau aufnehmen und mit ihrem langen Dorn fest im Boden verankern.
Allerdings sind diese Teile nicht billig. Sie wurden deshalb hier durch vier alte, ausgediente Bohrer und vier Steine ersetzt, die die Pfosten und Pfähle zum feuchten Boden auf Abstand halten.
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Zeitgleich wurde die Rückwand (Foto mit drei leeren Rahmen) auf zwei Pfosten geschraubt. |
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Die Löcher wurden in den Steinen vorgebohrt, dann vier alte Stahlbohrer hineingeschlagen. |
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Es folgten vier mittige Löcher in die Unterseiten der Pfosten und Pfähle zur Aufnahme der Bohrer. |
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Mit einem großen Hammer wurden die beiden Pfosten schließlich in die Steine geklopft. |
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Für die Pfosten- und Pfahlsteine wurden je zwei Löcher auf beiden Seiten der Mauer gegraben. |
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Die beiden Pfähle vor der Mauer wurden mit ihren Fundamentsteinen in die Bodenlöcher eingelassen. |
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Dann wurden die Rückwand aufgerichtet und die Abstände für den Dachrahmen vermessen. |
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Zur Erstellung des Dachrahmens waren exakte Schnitte mit der Gehrungssäge nötig. |
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Vier Eisenplatten verbanden die vier Latten zu einem stabilen Rahmen. |
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Während der Dachahmen befestigt und alles durch wieder angeschüttetes Erdreich stabilisiert wurde, |
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... wurden die Holz-Module zum Trocknen gelagert. Die letzten vier fehlen hier noch. |
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Das erfolgreiche Team am Abend! (jac) |
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Im April 2004 herrscht bereits reger Flugbetrieb. Grund: Mit dem etwas kleineren Modul in der Mitte oben wurden einige Pelzbienen "importiert" ... (jac) |
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Nähere Informationen zu Pelzbienen finden sich in der Rubrik
Wildbienen-Portraits!
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