Nisthilfen und ihre lebenden Bewohner sind sicherlich die besten Anschauungsobjekte für interessierte Tier- und Naturfreunde. Absolute Neulinge der Wildbienenkunde stehen jedoch anfangs ziemlich hilflos da, wenn sie in einem Park unerwartet auf eine Wildbienenwand treffen: Wozu die gelöcherten Holzklötze und Schilfstengel? Was tun die Bienen darin? Stechen die nicht, wenn man ihnen zu nahe kommt? Geben die auch Honig? Wenn nicht gerade eine Führung auf solche Fragen kompetente Antworten gibt, sollten Infotafeln diese Aufgabe übernehmen, die dem Interessenten zudem vielleicht die Formulierung allzu naiver Anfängerfragen ersparen.
![]() |
![]() |
![]() |
||
Wetterfeste Info-Tafeln aus eloxiertem Aluminium | Robuste Farbtafel nach dem GONU-Druckpreßverfahren | Aufgezogene Farbfolie mit Plexiglas-Abdeckung |
Infotafeln aber, die man selbst druckt und einschweißt, sind allzu vergänglich: Selbst im Schatten verblassen und vergilben die Fotos, und die Luftfeuchte tut auch unter einem regensicheren Dach ihr Übriges. Also ist eine professionelle Lösung vonnöten; hier sind drei davon:
Dieser Typ Kunststofftafel ist gegen Verschmutzung und UV-Licht fast so gefeit wie eine Alu-Tafel. Der Grund ist das patentierte Druckpreßverfahren der Firma GONU, das die Farbstoffe für Fotos und Texte tief in den Kunststoff preßt. An der Wildbienenwand im Botanischen Garten Solingen haben sich die nach diesem Verfahren hergestellten Info-Tafeln über die Jahre praktisch nicht verändert. Die Farbtiefe ist nicht ganz so groß wie bei normal belichteten Fotos, aber ebenso zufriedenstellend wie die Schärfe. Plattenstärke und -größe sind wählbar, zu liefern ist wieder eine Bilddatei.
Die beste und teuerste Bildqualität bietet eine belichtete Spezialfolie, die auf eine sogenannte DIBOND-Platte (ein Verbundmaterial des Herstellers 3A Composites) aufgezogen wird: Fotos überzeugen durch hohe Farbtiefe und Schärfe und sind lichtecht. Die Folie bietet allerdings gegen Verschmutzung und mechanische Beanspruchung keinen Schutz und ist daher durch eine Acrylglasscheibe (also "Plexiglas") zu schützen. Die Foliengröße ist frei wählbar, was natürlich auch für die Plattenstärke und -größe gilt. Zu liefern ist wieder eine Bilddatei hoher Auflösung.
Typ, Material | Eloxierte Aluminiumtafel | Kunststofftafel | Aufgezogene Folie |
Verfahren | Eloxalunterdruck bzw. Unter-Eloxaldruck |
GONU-Druckpreßverfahren | auf DIBOND-Platte aufzuziehen plus Plexiglas-Abdeckung |
Farbe | monochrom oder farbig | bunt: mittlere Farbtiefe | bunt: hohe Farbtiefe |
Plattenstärke | wählbar: 0,5, 1, 2, 3 ... mm | wählbar | wählbar |
Plattengröße | wählbar | wählbar | wählbar |
Montage | Bohrungen inklusive, auf Trägerplatte schraubbar |
auf Trägerplatte schraubbar | Platte auf Trägerplatte zu schrauben oder zu kleben |
Vom Kunden zu liefern | (z. B. TIF-) Datei oder spiegel-verkehrt selbstbedruckte Folie | TIF-, PDF- oder EPS-Datei | TIF-, PDF- oder EPS-Datei |
Kosten ca. | ca. 38 x 26 cm: 15 € + 45 € = 60 € (Stand: 2005, Gottfried1) | 100 x 70 cm: 270 € + 20 € Versand + MWSt (GONU1) | 100 x 70 cm: 500 Euro zzgl. MWSt (Textart1) |
Firmen, die Info-Tafeln herstellen, verarbeiten am liebsten Bilddateien der Auflösung "600 dpi". Was ist damit gemeint? Das englische Kürzel dpi bedeutet 'dots per inch', also 'Punkte pro Zoll', und ein Zoll ist bekanntlich 2,54 cm. Für ein gutes Druckergebnis sind 300 Bildpunkte bzw. Pixel nötig, für ein sehr gutes 600 und für ein extrem gutes noch mehr, etwa 1200. Die Größe der Bilddatei in Pixel hängt also von der gewünschten Auflösung (Feinheit) und der gewünschten Bildgröße in Zoll bzw. Zentimetern ab. Ein Beispiel:
Die Bilddatei soll eine ganze DIN-A4-Seite groß sein. Din A4 bedeutet 21 x 29,7 cm. Teilt man diese beiden Zahlen durch 2,54, ergeben sich ca. 8,3 x 11,7 Zoll. Eine Multiplikation dieser Zollgröße mit "nur" 300 (Auflösung) ergibt 2480 x 3508 Pixel, was ziemlich genau der Pixelgröße eines 8-Megapixelfotos entspricht. Da die Bilder möglichst unkomprimiert geliefert werden sollten, ergeben sich recht große Bilddateien, die am besten auf CDs bzw. DVDs oder USB-Sticks transportiert werden.
Büroartikelhändler, aber gelegentlich auch Supermärkte und Kaffeeröster verkaufen preiswerte Laminiergeräte, mit denen sich kleine Poster wasserdicht in Kunststoffolie einhüllen lassen. Derart geschützten Texten und Fotos kann nur das Sonnenlicht noch etwas anhaben. Die Folien kann man mit ein paar Edelstahlschrauben mit Zylinderkopf und Unterlegscheiben auf die Rückseite eines Wildbienenstandes oder eine andere, wasserfeste Trägerplatte schrauben, am besten auf eine Siebdruckplatte. Wenn die Farben des Posters irgendwann verblichen sind, ist Ersatz fällig.
Da laminierte Blätter sich oft wölben, kann man sie natürlich auch in einem Rahmen einklemmen. Hier eine Bauanleitung: Man läßt sich im Baumarkt eine 12 mm dicke Siebdruckplatte zuschneiden, die 21–22 mm länger und breiter ist als das laminierte Blatt. Außerdem kauft man sich ein 1,5 oder 2 m langes Aluminiumwinkelprofil der Größe 15 x 15 x 1 mm; aus diesem schneidet man mit einer Eisensäge oder einem Hartmetall-bestückten Sägeblatt vier Teile für die vier Seiten der Platte und sägt und feilt anschließend die Enden auf Gehrung. Nun bohrt man mit einem 4-mm-HSS-Bohrer im Bohrständer in die auf einer Holzkante liegenden Aluminiumprofile 8 mm von dessen äußerem Rand entfernt jeweils drei Löcher, legt die Profile dann auf die Siebdruckplatte und bohrt durch die Löcher hindurch 2-mm-Sacklöcher in die Platte. Mit zwölf 4-mm-Edelstahlschrauben werden schließlich die Alu-Profile auf der Trägerplatte fixiert, wodurch sie die Folie festklemmen und die Schnittseiten der Trägerplatte abdecken.
Ob sich der zeitliche und finanzielle Aufwand einer Montage lohnt, sollte man allerdings abwägen: Siebdruckplatten und Alu-Profile sind nicht billig, und laminierte Fotos sind nach zwei, drei Jahren unansehnlich und daher zu ersetzen; robuste farbige Eloxalschilder etwa im DIN-A3-Format hingegen sind sehr beständig und im Jahr 2013 für ca. 60 € zu haben. Laminierte Info-Blätter mit Fotos und Texten eignen sich also besser für den mobilen Einsatz auf Info-Ständen, und große Formate (z. B. 100 x 70 cm), die das Interesse von Passanten wecken können, sollte man als robustes aufrollbares Banner mit Ösen herstellen lassen.
Falls am linken Bildschirm-Rand keine Verweisleiste zu sehen ist, klicken Sie bitte auf , um den gesamten Frameset anzuzeigen.
![]() |
![]() |
WB-Adressen |