Ordnung: | Hautflügler (Hymenoptera) | ||||
---|---|---|---|---|---|
Unterordnungen: | Taillenwespen (Apocrita) |
Pflanzenw. (Symphyta) | |||
Teilordnungen bzw. Sektionen: |
Stechimmen (Aculeata) |
Leg(e)immen (Terebrantia) |
|||
[Überfamilien: | Chrysidoidea | Vespoidea | Apoidea] |
Die Bienen gehören zur Insektenordnung der "Hautflügler" (Hymenoptera). Darin unterscheidet man zwei Unterordnungen: die "Pflanzenwespen" (Symphyta) und "Taillenwespen" (Apocrita). Deren namengebende Taille ist keine Einschnürung zwischen Brustsegment (Thorax) und Hinterleib (Abdomen), sondern innerhalb des zweiten Hinterleibsegments; das erste ist fest mit dem Thorax verschmolzen. Innerhalb der "Taillenwespen" (Apocrita) und der Teilordnung der "Stechimmen" (Aculeata) postulieren manche Taxonomen u. a. die Überfamilie Apoidea mit den vier Familien Andrenidae ("Sandbienen"), Halictidae ("Schmalbienen"), Megachilidae ("Blattschneiderbienen") und Apidae ("Echte Bienen"). Andere gehen von sieben Familien aus, von denen die siebte (Apidae) die Hummeln, Kuckuckshummeln und Honigbienen umfaßt. Westrich & Dathe* fassen die Bienen in nur einer Familie (nämlich Apidae) mit sechs Unterfamilien zusammen und reduzieren die Anzahl der Gattungen von 47 auf 42. Letztlich ist es willkürlich, ob man Bienengruppen mit dem Taxon der Familie (Endung: -idae) oder Unterfamilie (Endung: -inae) beschreibt:
Apoidea > Apiformes [alternativ: Apidae*]
|
* nach Westrich (2018), um ehemalige Familien und Gattungen ergänzt
Die Überfamilie Apoidea umfaßt übrigens nicht nur die genannten (Unter-)Familien der Bienen, die oft als Apiformes (ohne offiziellen taxonomischen Rang) zusammenfaßt werden, sondern auch die nahe verwandten Grabwespen (Spheciformes) mit vier Familien: Heterogynaidae, Ampulicidae, Sphecidae und Crabronidae. Beide Gruppen, Apiformes und Spheciformes, haben einen gemeinsamen Vorfahren, bilden also eine monophyletische Einheit. Grabwespen versorgen ihren Nachwuchs mit gelähmten Beutetieren; Bienen sind also eigentlich Grabwespen-artige Hautflügler, die gelernt haben, ihre Larven mit pflanzlichem statt tierischem Protein, also Pollen zu versorgen.
Die grundlegende Kategorie der biologischen Taxonomie ist die Art bzw. Spezies. Nur Arten lassen sich mit großer Sicherheit (aber nicht völlig sicher) direkt erkennen und definieren, vor allem als Fortpflanzungsgemeinschaften formgleicher Individuen; Taxonomen sind sich daher über den Art-Status eines Organismus meist einig. Gattungen, Familien und Ordnungen hingegen sind willkürliche Konstrukte bzw. Raster, mit denen die biologische Wissenschaft versucht, die Verwandtschaftsbeziehungen abzubilden. Das gilt erst recht für weitere, dazwischengeschobene Hierarchie-Ebenen wie Untergattungen (zwischen Gattung und Art) oder Unterfamilien (zwischen Familie und Gattung) oder Überfamilien (zwischen Ordnung und Familie).
Zur Bezeichnung von Tier- und Pflanzenarten führte der schwedische Wissenschaftler Carl von Linné 1753 die sogenannte binäre (binominale) Nomenklatur ein. Danach besteht jeder wissenschaftliche Artname aus zwei Namen: Der erste, mit großem Anfangsbuchstaben zu schreibende Name ist der Gattungsname, der zweite (das Art-Epitheton) ist der klein zu schreibende eigentliche Artname. (Falls zwischen beiden eine Untergattung postuliert wird, ist diese groß zu schreiben und einzuklammern.) Beide Taxa (bzw. all drei) werden häufig kursiv gesetzt, also mit schrägen Buchstaben gedruckt. Oft folgt noch der Name des Autors, der die Art zuerst beschrieben und benannt hat, und schließlich das Jahr der Erstbeschreibung. Der Autorenname ist für eine Unterscheidung wichtig, wenn zwei Arten mit demselben Artnamen bezeichnet wurden. Linné selbst hat viele Arten benannt, und die meisten tragen den Autorennamen Linnaeus, also die latinisierte Form seines französischen Familiennamens. Zwei bekannte Beispiele:
Daß nach dem zweiteiligen Namen der Mauerbiene Autorenname und Jahr in Klammern stehen, zeigt an, daß Linné diese Art ursprünglich mit einem anderen Gattungsnamen beschrieben hatte und die Art erst später zur Gattung Osmia gestellt wurde.
Um auch Unterarten zu bezeichnen, kann der zweiteilige Name um ein drittes Wort ergänzt werden: Wenn dieses das zweite Wort (das Art-Epitheton) wiederholt, handelt es sich um die sogenannte Nominatform (auch: Nominatunterart oder Nominatrasse), also die Unterart, die der Erstbeschreiber – vielleicht in Unkenntnis weiterer Unterarten – beschrieb. Später entdeckte Unterarten erhalten dann einen anderen Unterartnamen. Als Linné die Honigbiene beschrieb und benannte, war diese die in Mittel- und Nordeuropa verbreitete Nominatform:
Falls am linken Bildschirm-Rand keine Verweisleiste zu sehen ist, klicken Sie bitte auf , um den gesamten Frameset anzuzeigen.
Gattungsnamen |