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Vielbesuchte Blüte: die Gewöhnliche Kratzdistel (Cirsium vulgare) |
Über drei Viertel aller Blütenpflanzen sind auf Fremdbestäubung durch Tiere angewiesen, darunter Fledermäuse, Vögel (etwa Kolibris), sogar Reptilien und vor allem Insekten: Als nämlich die "Nacktsamigen" Vorfahren der heute dominanten "Bedecktsamigen" Pflanzen (Magnoliopsida bzw. Angiospermen) vor über 100 Millionen Jahren ein Fruchtblatt (Karpell) entwickelten, das ihre offen liegenden Samenanlagen bedeckte bzw. schützte, waren sie vor allem auf Insekten angewiesen, die trotz der nun geschlossenen Blütenanlage deren Befruchtung sicherzustellten. Diese Bestäuber – nicht zuletzt Käfer – hatten Pollen schon an "Nacktsamern" (Gymnospermen) wie Nadelbäumen, Ginkgopflanzen und Palmfarnen gesammelt und mußten sich nun an die verschiedenen Blüten der "Bedecktsamer" anpassen, welche sich ihrerseits an die Insekten anpaßten. Diese wechselseitige Anpassungen ließen im Laufe von Jahrmillionen eine enorme Artenvielfalt entstehen – der Blütenpflanzen und auch der Bienen.
Bienen sind Vegetarier, sie sammeln an Blüten Nektar und Pollen, und einige, die "Schenkelbienen", nehmen auch Öle (Lipide) auf. Während der Nektar quasi das Heizöl und Flugbenzin ist, dient der Pollen der Eiproduktion und vor allem der Ernährung der Larven. Bienen sind also von der blühenden Natur abhängig, und das artspezifisch auf unterschiedliche Weise: Etliche (die oligolektischen) Bienenarten sind auf bestimmte Pflanzengattungen bzw. -familien als Pollenspender spezialisiert, können also ohne diese Blütenpflanzen nicht überleben; andere Arten sind Generalisten (bzw. polylektisch), sie können den Pollen vieler verschiedener Pflanzenarten sammeln und sind somit durch das Vernichtungswerk des Menschen weniger stark gefährdet.
Leider ist unsere Flora vielen Menschen heute unbekannter als jemals zuvor. Die folgenden Seiten stellen deshalb Blütenpflanzen – viele davon Futterpflanzen der Wildbienen – in bildlichen Kurzportraits vor, die nach Möglichkeit mindestens das äußere Gesamterscheinungsbild (den Habitus) und ein Foto der Blüte umfassen und oft auch der Früchte. Die Reihenfolge der Seiten folgt dem Alphabet nach den wissenschaftlichen ("lateinischen") Bezeichnungen der Pflanzen-Familien, die gemäß dem International Code of Nomenclature for algae, fungi, and plants (ICNafp), einem internationalen Kode botanischer Nomenklatur, stets auf aceae enden; die deutschen Familiennamen stehen dahinter. Auf jeder Seite sind je nach Familie eine oder mehrere Gattungen und innerhalb einer Gattung eine oder mehrere Arten zu finden. Diese Sektion wird seit 2008 aufgebaut und umfaßt mitlerweile über 450 Arten.
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Anthidium manicatum vor Waldziest-Blüte (Stachys sylvatica) · Solingen-Ohligs, 26.05.2018 |
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