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Graubienen · Rhophitoides

Die Gattung Rhophitoides wird verschiedentlich als Untergattung der verwandten Gattung Rophites aufgefaßt und ist wie diese mit Dufourea verwandt. Als eigenständige Gattung umfaßt Rhophitoides von Nordwestafrika bis Anatolien nur vier Arten und im deutschsprachigen Raum nur eine: Rhophitoides canus, eine 7–8 mm lange Biene, die mit ihrer eher unattraktiven braunschwarzen Färbung und den schmalen weißen Binden an den Tergit-Endrändern Rophites-Arten sehr ähnelt. Anders als diese tragen allerdings Rhophitoides-Weibchen auf der Stirn keine Stacheln, und die Drohnen haben kürzere Fühler. Unter dem Binokular sind außerdem anders gebaute Mundteile zu erkennen.

Unsere einzige Rhophitoides-Art ist oligolektisch, nämlich blütenspezialisiert auf Schmetterlingsblütler (Fabaceae), vor allem Luzerne (Medicago sativa) und Sichelklee (Medicago falcata). Den Pollen sammelt die Graubiene an der Haarbürste ihrer Hinterschienen (Tibiae) und Hinterferse (Metatarsus) und den Körbchen auf der Unterseite ihrer Hinterschenkel (Femora). Für die Verproviantierung einer Brutzelle benötigt sie 8–10 Sammelflüge bzw. den pollen von ca. 2200 Luzerne-Blüten. Die Drohnen patrouillieren an den Aggregationen und Trachtpflanzen und schlafen gerne in Blüten.

Unsere Graubienen fliegen von Juni bis August in nur einer Generation (univoltin). Sie nisten solitär in ebenen bis schrägen vegetationslosen bis schütter bewachsenen Flächen in ca. 20–30 cm tiefen selbstgegrabenen Bodenestern, die oft in Aggregationen zu finden sind. Die Larven spinnen einen Kokon und überwintern dort als Ruhelarve. Parasitierende Bienen, also Kuckucksbienen, sind nicht bekannt geworden.

Da unsere einzige Art wärmeliebend ist, vegetationsarme Sand- oder Lößflächen bevorzugt und von nur einer Trachtpflanzenfamilie abhängig ist, sind die Chancen sehr gering, die seltenen und gefährdeten Graubienen zu beobachten.


Rhophitoides Schenck 1859 nach Schwarz et al. (1996), Müller ('97) sowie Westrich & Dathe (1997 & '98)
R.  canus (Eversmann 1852)  
1 Art

Bestimmungsliteratur:


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