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Filzbienen · Epeolus
Artenportraits:  Epeolus  cruciger ·  variegatus

  Filzbiene: Epeolus variegatus, M
  Epeolus variegatus  · Bonn, 29.06.2008

Filzbienen (Gattung Epeolus) sind relativ kleine (nur 5–9 mm lange), kompakt gebaute und in der Grundfärbung schwarze Kuckucksbienen, die mit Steppenglanzbienen (Ammobatoides), einer anderen Kuckucksbienengattung, verwandt sind und überwiegend Seidenbienen ( Gattung Colletes) parasitieren. Sie erscheinen erst im Juni oder Juli und sind dann auf den gleichen Pflanzen zu finden wie ihre Wirte. "Filzbienen" sind an den typischen seitlichen Flecken erkennbar, die durch dem Abdomen anliegende weiße Haare gebildet werden und zu dem deutschen und auch niederländischen Namen ("Viltbijen") geführt haben. Die englische Bezeichnung, "Variegated Cuckoo-Bees", bezieht sich auf die buntscheckige Erscheinung dieser Kuckucksbienen. Die Beine sind ganz oder teilweise rötlich, beim Weibchen ist meist auch das Scutellum (das zweite, kleinere Rückenschildchen auf dem Thorax) rötlich gefärbt und manchmal auch die Bauchsegmente. Das Scutellum ist buckelig ausgebildet und besitzt bei beiden Geschlechtern seitlich je einen Zahn. Die Bauchsegmente 4 und 5 des Männchens weisen wimpernartige Borsten auf.
    Mit etwas Glück kann man eine Filzbiene nicht nur an Blüten oder am Wirtsnest, sondern auch schlafend finden: Beide Geschlechter beißen sich zum Schlafen mit ihren Oberkiefern an Pflanzenteilen fest und hängen dann wie tot senkrecht oder waagerecht z. B. an einem Stengel.

Filzbienen besitzen am sechsten Sternit gezähnte blattartige Seitenanhänge, mit den sich die Weibchen durch die cellophanartige (bzw. erdige) Hülle der Brutzellen ihre Wirtinnen, der Seidenbienen (bzw. Langhornbienen), bohren. Dann legen sie ihr schwach gekrümmtes Ei gerade so weit in das Loch, daß die abgeplattete Eispitze parallel mit der Zellwand zu liegen kommt, das Ei also außerhalb der Wirtszelle liegt. Die Larve spinnt keinen Kokon.

Neben der Gattung Epeolus nehmen einige Autoren als weitere, eng verwandte Gattung Triepeolus an, die überwiegend in Amerika und im deutschsprachigen Raum nur mit einer Art (T. tristis) und nur in der Schweiz und Österreich vorkommt. T. tristis hat sich auf Langhornbienen der Gattung Tetralonia spezialisiert und besitzt keine rötlichen Körperteile und auf den Tergiten 3–4 seitlich nur je einen weißen Filzfleck. Morphologisch unterscheidet sich Triepeolus jedoch nur durch den Bau des 7. Sternits (des 7. Segments der Abdomen-Unterseite) von Epeolus, deshalb sehen andere Taxonomen sie nur als Untergattung zu Epeolus.

EpeolusFlugmonateWirte: Seidenbienen
E. alpinusVI–VIIColletes floralis, C. impunctatus
E. crucigerVII–IXC. succinctus, C. marginatus, C. hederae ?
E. schummeli?–?Colletes nasutus
E. variegatusVI–VIIIColletes daviesanus, C. fodiens, C. halophilus, C. similis

Epeolus Latreille 1802 nach Schwarz et al. (1996), Müller (1997), Westrich & Dathe (1997 & 1998) etc.
E. alpinus**** Friese 1893
E. cruciger*** (Panzer 1799)
E. schummeli Schilling 1849
E. variegatus* (Linnaeus 1758)
4 Arten
*Synonyma: nach Müller et al. (1997), Westrich (1990) sowie Westrich & Dathe (1997 & 1998):
  • Epeolus alpinus Bischoff 1930 → Epeolus alpinus Friese 1893
  • Epeolus glacialis Alfken 1913 → Epeolus alpinus Friese 1893
  • Epeolus laevifrons Bischoff 1930 → Epeolus cruciger (Panzer 1799)
  • Epeolus marginatus Bischoff 1930 → Epeolus cruciger (Panzer 1799)
  • Epeolus montanus Bischoff 1930 → Epeolus alpinus Friese 1893
  • Epeolus pilosus Bischoff 1930 → Epeolus alpinus Friese 1893
  • Epeolus productus Thomson 1870 → Epeolus variegatus (Linnaeus 1758)
  • Epeolus similis Höppner 1899 → Epeolus cruciger (Panzer 1799)
  • Bestimmungsliteratur:

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