Bombus semenoviellus: Arbeiterin auf ... | ... Steinklee · Seedorf/Rügen, Ende Juni 2004 (hor) |
Die Semenov-Hummel ist neu in Mitteleuropa, der erste bekannte Fund der Art in Deutschland war est 1998 in Lübeck und wurde 2000 von J. v. d. Smissen & P. Rasmont veröffentlicht. Da die Art vom Baltikum her zunächst in Ostdeutschland siedelte, schlug ich der Verfasserin v. d. Smissen damals den deutschen Namen "Baltische Hummel" vor. Die Heimat des Neubürgers ist jedoch ursprünglich das riesige Gebiet der Mongolei, von wo er sich in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhundert nach Westen ausgebreitet hat. Jetzt beschert B. semenoviellus dem deutschsprachigen Raum trotz des Artensterbens auch unter der heimischen Hummelfauna eine neue Hummelart. In Die Wildbienen und Wespen Schleswig-Holsteins – Rote Liste vom Januar 2001 liest man auf Seite 82: "Ebenfalls bemerkenswert ist [...] der Zuzug neuer Arten, zum Beispiel der neuen Hummel Bombus semenoviellus 1998 in Lübeck. [...]." Sie ähnelt der Heide-Hummel Bombus jonellus in Größe und Färbung. Leider sind die Daten über diese Hummel noch sehr dürftig:
Bezeichnung: | Bombus semenoviellus Skorikov, 1910; mit Untergattung: Bombus (Cullumanobombus) semenoviellus Skorikov, 1910 |
Synonyma: | Pyrobombus semenoviellus (Skorikov 1910) |
Deutsch: | "Semenov-Hummel" |
Merkmale: | Länge: W: 1722 mm, A.: 1116 mm, M.: 1315 mm Flügelspannweite: W.: 3540 mm, A.: 2832 mm, M.: 2832 mm Rüssel: lang: W.: 1921 mm, A.: 1416 mm, M.: ca. 15 mm Kopf: lang Volkgröße: bis 80 Tiere Färbung: ähnlich Bombus jonellus und auch der etwas größeren B. hortorum:
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Verbreitung: | Mongolei bis Mitteleuropa |
Lebensräume: | Offenland, Parks, Waldränder |
Fortpflanzung: | unterirdisch: Mäusenester |
Kuckuck: | ? (Ps. ?) |
Nahrung: | Viele Pflanzenfamilien (polylektisch) |
Flugzeit: | Eine Generation im Jahr? (univoltin?): überwinterte W.: ca. Ende März–Ende April; A.: Mitte April–Anfang September; Jung-W. & M.: Ende Juli–Mitte September |
Anmerkung: | Neubürger, noch selten, nicht gefährdet |
Bitte um Mithilfe:
Um möglichst schnell Informationen über Verbreitung, Ausbreitung und Biologie der Art zu erhalten, ist die Mithilfe vieler Naturbeobachter nötig. Ein Hummelfachmann, Johann-Christoph Kornmilch aus Greifswald (Tel.: 03834 / 864270, kornmilch@aculeata.de) bittet daher alle Hummelfreunde, mit offenen Augen durch die Natur zu gehen und gezielt nach der Semenov-Hummel zu suchen. Angaben zu folgenden Fragen sind erwünscht:
Wer die Art meint gesehen zu haben, sollte nach Möglichkeit Fotos machen und Herrn Kornmilch zuschicken oder mailen. (Auch für diese Website wäre ein Belegfoto ein Gewinn!) Belegexemplare dieser Hummelart können ebenfalls gesendet werden. Die Entdeckung eines Nestes wäre ein besonderer Glücksfall und eine gute Möglichkeit, ein lebendes Volk zu studieren und Informationen über es zu sammeln.
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B. sichelii alicola |